Die Generalprobe lief nicht wie sich die ASV Volleys das sicherlich vorgestellt hatten: im letzten Testspiel vor dem Auftakt mit der Pokal-Qualifikation am Sonntag bei Bundesliga-Aufsteiger Barock Volleys MTV Ludwigsburg gab es gegen den Lokalrivalen TSV Haching München eine 1:3-Niederlage (18:25, 21:25, 25:19, 22:25).
Schon vor dem Spiel musste Trainer Patrick Steuerwald zwei Hiobsbotschaften hinnehmen: Marius Büchi fiel verletzungsbedingt aus und auch Carlos Jimenez konnte wieder nur einen Satz als Libero mitmachen. "Das ist natürlich für das letzte Testspiel besonders ärgerlich, aber wir wollen bei beiden kein Risiko eingehen. Im Fokus steht die Pokal-Qualifikation und bis dahin sind sie wieder fit", so Steuerwald.
So musste er wie schon in den vorherigen Testspielen ein wenig rotieren: Tobias Besenböck übernahm wieder die Position im Diagonalangriff, Luca Schwarz rutschte dafür in den Außenangriff. "Für Luca war es ein schweres Spiel, seine Statistik sieht natürlich nicht gut aus. Aber er hat den Kopf nicht hängen gelassen, sich im Laufe des Spiels stabilisiert und wird daraus viel mitnehmen können", gewann Steuerwald auch dem Auftritt seines eigentlichen Liberos Positives ab.
An seiner Seite stand Will Kuhns, der mit zehn Punkten immerhin zweistellig punktete. Zweitbester Angreifer nach Besenböck (18) war aber Alex King, der acht seiner zwölf Punkte im Angriff machte und damit Dachaus neue Möglichkeiten im Angriff über die Mitte unterstrich. Drei Kill-Blocks kamen bei ihm ebenso hinzu wie bei Fabian Suck, der ebenfalls drei Sätze lange im Einsatz war. Im vierten Satz ersetzte ihn Yannick Quedzuweit.
Im Zuspiel ersetzte Luca Russelmann nach zwei Sätzen Severin Brandt, der im zweiten Satz etwas Schwierigkeiten hatten. "Das ist aber für den frühen Zeitpunkt in der Saison ganz normal, wenn du so viele neue Spieler im Kader hast. Da passt die Abstimmung noch nicht immer optimal", sah Steuerwald trotzdem zufrieden auf die Leistungen seiner beiden Zuspieler. Als Libero kam Mika Takano drei Sätze zum Einsatz, ehe Jimenez im vierten Satz noch etwas Spielpraxis sammelte.
Die Dachauer starteten insgesamt zu verkrampft ins Spiel, zeigten zwar den notwendigen Willen, ließen aber in der Folge spielerisch noch einiges vermissen. Das sollte sich aber im Laufe des Spiels ändern wie Steuerwald analysierte: "Im ersten Satz haben wir uns dann auch ein wenig die Freude nehmen lassen und mussten aus dem Tief rausfinden. Das haben wir dann ab dem zweiten Satz ganz gut umgesetzt." Dort fehlte in der Crunchtime dann die Durchschlagskraft im Angriff, beim Stand von 17:17 kassierten die Dachauer eine kleine Serie gegen sich und fanden nicht mehr zurück.
Besser wurde es dann im dritten Satz, mehr Druck im Aufschlag, bessere Angriffe und mehr Kontakte im Block führten immerhin zum Satzgewinn. Dass es dann nicht zu mehr reichte, lag nach Steuerwalds Worten "an schlechten Entscheidungen, die wir am Ende des vierten Satzes getroffen haben". Damit stand am Ende ein 1:3 auf der Anzeigetafel. "Ein verdienter Sieg für Haching, die stabiler waren als wir", so Steuerwald.
Und so bleibt eine Woche vor dem wichtigen Start in Ludwigsburg festzuhalten: "Die Stimmung im Team ist immer noch super, die Energie stimmt, darauf können wir aufbauen. Und spielerisch müssen wir uns vor allem noch im Aufschlag und in der Block-Defense verbessern. Daran arbeiten wir nun eine Woche konsequent und werden dann bereit sein für den Start in Ludwigsburg", ließ sich Steuerwald seine Vorfreude nicht trüben. "Auch wenn wir heute nicht zufrieden sind, können wir unter den Umständen auch einiges Positives mitnehmen."
Foto: Alex King war mit zwölf Punkten einer der Lichtblicke bei Dachaus Generalprobe. (Fotograf: Bruno Haelke)