26. Oktober 2025

Es reicht noch nicht

Die ASV Volleys müssen weiter auf das erste Erfolgserlebnis in einem Pflichtspiel der aktuellen Saison warten. Im ersten Heimspiel der Bundesliga-Saison gab es gegen die Baden Volleys SSC Karlsruhe vor 450 Zuschauern trotz gutem Start eine 1:3-Niederlage (25:17, 22:25, 21:25, 18:25). 

Beide Mannschaften starteten nervös in den ersten Satz, schließlich begann die Saison für beide wenige Tage zuvor auch mit einer 0:3-Niederlage. Die Hausherren legten mit Luca Russelmann im Zuspiel los, der in den ersten Ballwechseln seine Angreifer nicht immer fand, im Laufe des Satzes aber sicherer und sehr variabel agierte. Und so brachte er seine Mitspieler immer mehr in gute Situationen, aus denen die ASV Volleys mehr und mehr Sicherheit zogen. Auch im Aufschlag fand Dachau zunächst besser ins Spiel als die Baden Volleys. Alex King, Marius Büchi und Will Kuhns sorgten früh für erste Breaks und die Führung. 

Karlsruhe fand erst nach der ersten Auszeit beim Stand von 5:9 besser ins Match, kam aber zu keinem Zeitpunkt zum Ausgleich, weil Dachau immer wieder konsequent dagegen hielt. Das 19:16 aus ASV-Sicht war dann sinnbildlich für den disziplinierten ersten Durchgang: eine kluge Lösung von Kapitän Tobias Besenböck nach Feldzuspiel von Mika Takano, auf die Karlsruhes Abwehr keine Antwort fand - Karlsruhes Coach Guido Görtzen zog die zweite Auszeit, diesmal aber ohne Wirkung. Mit einer Aufschlagserie von Fabian Suck zog Dachau auf 24:16 davon und jubelte nach einem Aufschlagfehler von Eli Irizarry über den Satzgewinn.

Im zweiten Satz ging es dann zunächst ausgeglichen los, ehe Karlsruhes Nimo Benne an die Aufschlaglinie kam. Der Niederländer war schon im ersten Abschnitt einer der auffälligsten Gäste-Akteure und brachte sein Team mit seiner Serie mit 8:4 in Front. Die Dachauer agierten in dieser Phase zu fehlerhaft, passend dazu auch ein gut herausgespielter Pipe-Angriff, der zum 7:13 ins Aus segelte. Patrick Steuerwald versuchte mit Wechseln dagegen zu halten: Luca Schwarz kam für Kuhns und Severin Brandt für Russelmann. 

Trotzdem lagen die Gastgeber zwischenzeitlich mit sieben Punkten im Rückstand, war dafür aber mit leichten Fehlern weitgehend selbst verantwortlich. "Es hat sich nichts geändert im Spiel, nur wir müssen wieder zu unserem Spiel finden", gab Steuerwald seinem Team beim Stand von 10:17 in seiner zweiten Auszeit mit. Und es schien zu wirken, denn Punkt für Punkt kämpfte sich Dachau zurück, Schwarz sorgte in der Crunchtime dann für Stimmung in der Halle und Spannung im Spielstand: seine Serie brachte Dachau auf 22:23 heran. Doch ein blockfreier Angriff der Gäste und ein Netzfehler auf Dachauer Seite ließen das Comeback platzen - das Spiel war wieder ausgeglichen.

Ähnlich verliefen dann die Sätze drei und vier, in denen beide Teams nur zu Beginn gleichauf lagen, Karlsruhe dann aber frühzeitig - und meist wieder mit einer Aufschlagserie von Benne - in Führung gingen. Diese bauten die Badener kontinuierlich aus und ließen Dachau nicht mehr ins Spiel finden. Große Verantwortung dafür trug auch Karl Pöhnitzsch, der schon zu Beginn des zweiten Satzes für den bis dato glücklos John Obi ins Spiel gekommen war und in den drei Sätzen noch zwölf Punkte machte - das reichte am Ende für die Wahl zum wertvollsten Spieler. Nur Corey Mayotte war auf Karlsruher Seite mit 19 Punkten noch öfter erfolgreich und damit Top-Scorer der Partie.

Trainer Patrick Steuerwald sah nach dem Spielen Parallelen zum Aus in der Pokalqualifikation in Ludwigsburg: "Wir starten diesmal wieder gut rein, sind mit Energie und Konsequenz schnell im Spiel." Doch wie schon im Pokal reichte es auch im ersten Heimspiel der Saison nicht über die gesamte Distanz: "Das Niveau haben wir dann nicht halten können, beginnen ab dem zweiten Satz wieder mit vielen leichten Fehlern und lassen dann auch die Dinge missen, die wir unter der Woche trainiert haben." 

Aber auch diesmal gilt: lange kann sich der ASV nicht damit aufhalten, der Blick muss schnell nach vorne gehen, denn schon am Mittwoch steht das Bundesliga-Duell in Ludwigsburg an. Und die Barock Volleys haben mit einer Tiebreak-Niederlage gegen Lüneburg und einem 3:0-Sieg in Freiburg schon gezeigt, dass sie seit dem ersten Duell einen guten Schritt weitergekommen sind. Zeit also für die ASV Volleys, ihren Fortschritt auch unter Beweis zu stellen. 

Foto: Gehörte mit 13 Punkten zu den erfolgreichsten Punktesammlern des ASV: Alex King. (Fotografin: Birgit Herzum)

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