Die ASV Volleys haben den Befreiungsschlag verpasst. Trotz eines leidenschaftlichen Auftritts gegen die cerebricks Volley Goats Mitteldeutschland unterlagen die Dachauer vor heimischen Publikum mit 1:3 (17:25, 18:25, 25:20, 20:25).
Das Team vom Stadtwald musste beruflich bedingt auf Mittelblocker Fabian Suck verzichten, der von Yannick Quedzuweit ersetzt wurde. Ansonsten überraschte die Aufstellung mit Severin Brandt, Marius Büchi, Will Kuhns, Tobias Besenböck, Alex King und Libero Mika Takano nicht. Trainer Patrick Steuerwald versuchte seinem Team also mit Konstanz zu mehr Sicherheit zu verhelfen. Das sollte sich aber im ersten Satz noch nicht auszahlen. Das Spiel war nur die ersten Ballwechsel ausgeglichen, bis sich die Gäste zum ersten Mal mit drei Breaks absetzen konnten.
Die Auszeit von Steuerwald blieb zunächst ohne Wirkung und als Tom Borchert den Vorsrpung der Volley Goats mit einer weiteren Aufschlagserie auf zehn Punkte ausbaute, war der Satz früh entschieden. Letzlich beendete ihn Sebastian Lara mit einem erfolgreichen Block. Steuerwald versucht aber sein Team von der Seitenlinie emotional immer wieder wachzurütteln und immerhin stabilisierten sich Tobias Besenböck und Co. im Verlauf des Durchgangs und hätten sich somit etwas Selbstvertrauen für den zweiten Durchgang holen können.
Doch es sollte auch dort nicht reichen, denn auch der zweite Satz ähnelte dem ersten. Die ersten Ballwechsel verliefen noch ausgeglichen, dann setzten sich die Gäste mehr und mehr ab. Wie viel auf dem Spiel stand, war aber immer stärker zu erkennen. Steuerwald holte sich beim Stand von 3:5 eine gelbe Karte ab, da er die Entscheidung des Schiedsgerichts nicht nachvollziehen konnte. Überhaupt war das Glück nicht auf Seiten der Dachauer, denn auch beim Punkt zum 11:17 war die Entscheidung des Schiedsgerichts mindestens umstritten. Die Zuschauer in der Halle quittierten die geahndete Deckenberührung mit einem Pfeifkonzert und auch Dachaus Team wollte die Entscheidung nicht wahr haben.
Und so blieb der Eindruck, dass viele eigene, einfache Fehler zusammen mit dem fehlenden Spielglück der Dachauer den Gästen immer wieder leichte Punkte ermöglichten, während sich der ASV jeden einzelnen Zähler hart erarbeiten musste. Das sollte aber nicht reichen, so dass nach einer knappen Stunde Spielzeit der erste Punkt für die Gäste gesichert war. Samuel Schellenberg sorgte mit seinem Angriffspunkt für das 2:0 aus Sicht der Volley Goats.
In der 10-Minuten-Pause ging es dann für beide Teams in die Kabine und Dachau schien sich noch einmal besonders eingeschworen. Die ASV Volleys mussten weiter für jeden Punkt arbeiten, nahmen den Kampf aber an und brachten damit auch immer mehr das Publikum hinter sich. Und da zeigte sich, was Diagonalangreifer Marius Büchi schon vor dem Spiel meinte: "Es kommt auf jeden einzelnen Fan an, der uns unterstützt."
Denn mit den Fans im Rücken hielt Dachau das Spiel diesmal bis in die Crunchtime ausgeglichen und belohnte sich in der Schlussphase für den hohen Aufwand. Kapitän Besenböck ging dabei voran, holte das wichtige Break zum 21:19 mit einem Angriffspunkt, legte beim 23:20 mit einem Block nach. Als die Annahme von Alex King Aufschlag an die Decke ging, war der Satzgewinn unter Dach und Fach und die Zuschauer feierten ihr Team lautstark.
Doch die Dachauer konnten die Spannung nicht mit in den nächsten Satz nehmen, legten einen miserablen Start hin, lagen auch wegen eines Aufstellungsfehlers schnell 1:6 zurück. Wenig später brachte Steuerwald Severin Brandt im Zuspiel zurück und mit ihm kämpften sich die ASV Volleys Punkt für Punkt zurück ins Spiel. Beim Stand von 11:13 musste Gäste-Coach Cristian Imhoff mit einer Auszeit eingreifen.
Dachau bleib nun dran, konnte aber das entscheidende Break nicht mehr holen und verlor auch das Spielglück wieder etwas. Eine starke Annahme von Mika Takano touchierte hauchzart die Hallendecke und brachte das 17:20 aus Dachauer Sicht. Nochmal kamen die ASV Volleys zurück, spätestens beim 19:20 war das Spiel auf beiden Seiten hochemotional, das Schiedsgericht musste die Auswechselspieler auf beiden Seiten beruhigen. Die Volley Goats konnte die Emotionen dann in der Crunchtime besser für sich nutzen und brachten den Satz und damit das Spiel schließlich nach Hause.
Steuerwald suchte nach dem Spiel noch nach den richtigen Worten und seiner Einschätzung: "Vielleicht bin ich heute wirklich enttäuscht, zumindest über die ersten beiden Sätze. Aber mit dem Gefühl, wie das Team im dritten und vierten Satz gekämpft und alles reingeworfen hat, kann ich eigentlich auch nicht enttäuscht sein." Was den Dachauer Trainer mit am meisten wurmte, war der schlechte Start in den vierten Satz: "Da fällt unsere Leistung einmal komplett ab und dann bist du wieder schnell im Rückstand und machst es dem Gegner damit einfach. Das müssen wir abstellen und unser Spiel konstant auf dem besten Level halten."
Foto: Stand sinnbildlich für den Kampfgeist und die harte Arbeit für den erhofften Erfolg: Will Kuhns. (Fotograf: Leon Greitner)