16. November 2025

Schmerzhafter Rückschlag

Mit dem Derbysieg im Rücken sollte der nächste Erfolg folgen, doch es wurde ein bitteres Wochenende für die ASV Volleys. Mit nur einen Punkt gehen sie aus den Duellen mit Königs Wusterhausen und VCO Berlin.

War die 0:3 (20:25, 18:25, 16:25)-Niederlage am Samstagabend gegen die Netzhoppers Energiequelle Königs Wusterhausen noch zu verkraften, tat vor allem das 2:3 (25:18, 25:6, 25:27, 23:25, 10:15) am Sonntagnachmittag gegen den Nachwuchs vom VCO Berlin weh. Nicht nur wegen des Spielverlaufs - die Dachauer verspielten nach einem 25:6 (!) im zweiten Satz eine 2:0-Führung -, sondern auch wegen der fehlenden Punkte in der Tabelle. Anstatt der angepeilten sechs Punkte steht der ASV nun bei vier Zählern und wird den Fokus in den nächsten Monaten wohl ausschließlich auf den Kampf um den Klassenerhalt richten müssen.

Der Reihe nach: der Start in das doppelte Heimspiel-Wochenende verlief noch vielversprechend. Gegen die favorisierten Gäste aus Königs Wusterhausen fanden die Männer vom Stadtwald gut ins Spiel, spielten das Duell zunächst von vorne weg und führten immer mit einigen Breaks. Zur Crunchtime hin fanden dann aber die Brandenburger besser ins Spiel, drehten das Spiel und sicherten sich dann auch den Satzgewinn. "Das ist wieder super ärgerlich, weil wir gut im Spiel waren, dann aber plötzlich einen Bruch darin haben, von dem wir uns dann auch nicht mehr erholen sollten", ärgerte sich Trainer Patrick Steuerwald über die verpasste Chance zum Satzgewinn.

In der Folge ließ sein Team in einer ersten Analyse "die Energie und vor allem auch die Disziplin vermissen". Die Gäste um den Top-Scorer und späteren MVP Lovis Homberger fanden dagegen mit dem Selbstbewusstsein aus dem gewonnen ersten Durchgang vor allem zu einem starken Aufschlagspiel (insgesamt 13 Asse gegenüber 4 für den ASV), mit dem sie die Dachauer Annahme mehr und mehr unter Druck setzten. "Daraus haben wir dann auch im Zuspiel und Angriff nicht mehr die Qualität erzielen können, um den verdienten Sieg der Netzhoppers ernsthaft zu gefährden", analysierte Steuerwald. Etwas enttäuscht war der Trainer aber über die doch klaren Sätze: "Da hat mir die Körpersprache dann auch nicht in allen Momenten gefallen".

Einen zumindest kuriosen Spielverlauf erlebten die Zuschauer in der Georg-Scherer-Halle am Sonntag. Die Dachauer hatten sich einiges vorgenommen, starteten wie am Vortag mit Luca Russelmann, Alex King, Fabian Suck, Marius Büchi, Tobias Besenböck und Will Kuhns. Und die Starting Six wollte ihrem Trainer beweisen, dass sie es besser kann, mit mehr Energie, mehr Körpersprache, mehr Disziplin. Und das sollte schon im ersten Satz aufgehen, als die ASV Volleys von Beginn an ihre Führung Break um Break ausbauten, mit acht Punkten Vorsprung in die Crunchtime gingen und auch nach drei vergebenen Satzbällen cool blieben - mit 25:18 war der Satzgewinn unter Dach und Fach.

Im zweiten Durchgang brachte der VCO um den Ex-Dachauer und MVP Fritz Vähning dann gar keinen Fuß mehr auf den Boden. Obwohl der ASV auch im zweiten Satz nur auf ein Ass kam, fand das Team vom Volleyball-Internat kein Mittel, um dem Lauf der Dachauer zu stoppen. Und so endete dieser mit dem fast schon historischen Ergebnis von 25:6, der klare 3:0-Erfolg schien in greifbarer Nähe. "Dann muss ich diesmal den Bruch im Spiel auch auf mich nehmen", klang Steuerwald nach dem Spiel selbstkritisch. "Ich war fest überzeugt, dass wir auch mit einem Wechsel im Zuspiel den Sieg nach Hause bringen", erklärte er seine Einwechslung von Severin Brandt für Russelmann.

"Aber das war nicht der einzige und ausschlaggebende Punkt", sah der ehemalige Nationalspieler noch mehr Defizite bei seiner Mannschaft: "Berlin erhöht dann natürlich mit dem Rücken zur Wand den Aufschlagdruck und bringt uns damit wieder ins Wanken. Trotzdem erarbeiten wir uns viele Chancen, können auch immer wieder ins Spiel zurückfinden, lassen diese dann aber wieder leichtfertig liegen." Und so war der weitere Spielverlauf ein Abbild des bisherigen Saisonverlaufs, in dem der ASV teils unglücklich agierte, sich selbst um den Lohn brachte und am Ende mit (fast) leeren Händen dastand. Und das durch den zweiten Satz diesmal mit einer wohl sehr seltenen Statistik: im Punkteverhältnis lag Dachau am Ende mit 108:91 deutlich vorne, verlor das Spiel aber trotzdem knapp.

Foto: Auch Alex King brachte MVP Lovis Homberger selten unter Kontrolle. (Fotograf: Birgit Herzum)

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