25. November 2025

Die Legenden kehren zurück

Für die Fans der ASV Volleys, vor allem die aus den historischen 1990er-Jahren steht, am Sonntag ein ganz besonderer Spieltag an: ehemalige Spieler, Trainer und Funktionäre werden dem Duell gegen den VfB Friedrichshafen um 15 Uhr in der Georg-Scherer-Halle einen Besuch abstatten.

Abteilungsleiter Denis Werner beschreibt den besonderen Spieltag so: "Der ASV Dachau holt seine Meister-Generation zurück in die Halle – und verbindet 40 Jahre Volleyballgeschichte mit der aktuellen Bundesligasaison." Und dafür haben sich bekannte Namen angekündigt, unter anderem wird Martin van der Horst aus den Niederlanden an den Stadtwald kommen. Der Mittelblocker stand von 1992 bis 1997 für den ASV auf dem Feld, wurde in dieser Zeit zwei Mal deutscher Meister, einmal Pokalsieger und stand 1996 mit Dachau im Finale der Champions League. Mit dem niederländischen Nationalteam holte er zudem 1992 die Silbermedaille bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona.

"Für viele Legenden aus dem Dachauer Volleyball wird es das erste Wiedersehen seit Jahrzehnten", schwärmt Denis Werner vor dem Legendenspieltag. "Wir bringen die Protagonisten zusammen, die dafür gesorgt haben, dass Dachau in den 1990ern die Volleyball-Hochburg Deutschlands war. Auf diese Geschichte sind wir stolz und wollen sie mit diesem Spieltag wieder ins Rampenlicht bringen und weitertragen." Und dabei soll auch die Verbindung zum heutigen Bundesliga-Team in den Mittelpunkt gestellt werden. Paradebeispiel dafür ist Wolfgang "Gogo" Besenböck.

Der einstige Publikumsliebling ist heute regelmäßiger Gast, denn mit Tobias Besenböck ist sein Sohn aktuell Kapitän der Dachauer Bundesliga-Mannschaft. Und während Vater Besenböck die ungewöhnliche Kombination der Positionen im Zuspiel und Diagonalangriff vollbrachte, schaffte Sohn Tobias den Wechsel vom Diagonalangriff in die Außenannahme. "Das ist auf Bundesliga-Niveau ein seltener Wechsel, der wirklich harte Arbeit braucht und viel Einsatz", so Dachaus aktueller Trainer Patrick Steuerwald über den Wechsel seinen Schützling. Das Gen dafür scheint aber eben in der Familie zu liegen.

Doch auch ohne verwandtschaftliche Beziehung zum aktuellen Kader folgen viele weitere Dachauer Legenden der Einladung an ihre alte Wirkungsstätte. So wurde auch Dirk Oldenburg in seinen Jahren in Dachau zwei Mal deutscher Meister, einmal Pokalsieger und stand im Finale der Champions League. 1995 hat er es zudem als Dachauer zum Volleyballer des Jahres gebracht und kam am Ende seiner Karriere auf 122 Länderspiele. "Mit dem Legendenspieltag schaffen wir ein Erlebnis für alle Generationen – und feiern unser sportliches Erbe", so Denis Werner in seiner Vorschau.

Mit Klaus Dammann hat auch ein echtes Dachauer Urgestein sein Kommen zugesagt. Nachdem auch er als Spieler deutsche Meisterschaft, Pokalsieg und das Finale der Champions League erleben hat dürfen, betreute er das Team später auch als Trainer in der 2. Liga. Zu Zeiten der größten Erfolge stand dagegen kein Geringer als Stelian Moculescu. Der inzwischen 75-jährige Rumäne hat das Wiedersehen auch fest im Kalender stehen, konnte aber noch nicht final zusagen. Die Besonderheit bei ihm wäre zweifelsfrei das sportliche Duell am Sonntag: denn im Sommer 1997 wechselte Moculescu vom ASV ausgerechnet zum VfB Friedrichshafen und erlangte auch dort in neun Jahren Legendenstatus.

Der Spieltag am Sonntag bietet also sowohl für die junge Generation der Dachauer Zuschauer als auch für die Fans der legendären Jahre allerhand. Und frühes Kommen lohnt sich dabei allemal, denn schon im Vorprogramm werden die Legenden begrüßt und auf der LED-Wand noch einmal gemeinsam zurückgeblickt. Vor dem Spiel und auch zwischen den Sätzen werden die Legenden dann auch immer wieder einen Einblick in die damalige Zeit geben und damit vielleicht zum Vorbild für die Spieler des aktuellen Kaders. Und wer weiß: vielleicht werden auch sie in 20 Jahren als Legende des Dachauer Volleyball zu einem Heimspiel in eine dann hoffentlich neue Halle eingeladen.

Foto: Die Legenden der 1990er-Jahre kehren am Sonntag wieder in die Georg-Scherer-Halle zurück.

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