Freitagabend, Auswärtsspiel, Außenseiter - die ASV Volleys stehen nach dem Erfolg gegen Warnemünde wieder vor einer höhen Hürde. Am Freitag um 19 Uhr gastiert Dachau bei den Helios Grizzlys Giesen.
Die Stimmung im Dachauer Lager war kurz vor der Abfahrt nach Niedersachsen gut. Schließlich punktete der ASV in den letzten drei Spielen, holte überraschende Punkte gegen Friedrichshafen (2:3) und in Düren (2:3) sowie drei wichtige Zähler gegen Tabellenschlusslicht SV Warnemünde (3:1). "Der große Druck ist von den Jungs merklich abgefallen", berichtet Trainer Patrick Steuerwald aus seiner Trainingswoche mit dem Team und warnt zugleich: "Auch das ist jetzt wieder eine neue Situation für uns, denn wir dürfen trotzdem kein Prozent weniger Gas geben. Aber ich denke, das bekommen wir gut hin."
In der Tat wird seine Mannschaft in der Hildesheimer Sparkassen-Arena wieder alles zeigen müssen, was sie in den letzten Spielen stark gemacht hat, um für eine ähnliche Überraschung wie in den letzten Wochen sorgen zu können. "Allen voran müssen wir im Aufschlag weiter den Druck hoch halten und damit auch die Favoriten zu Aufgaben zwingen", macht Steuerwald das Service als Hauptelement der aktuellen Leistungssteigerung aus. Darauf, dass sein Team unterschätzt werden könnte, baut der Trainer dagegen nicht: "Ich denke, Giesen ist nicht nur wegen unserer Ergebnisse zuletzt gewarnt, sondern auch wegen seiner eigenen hochmotiviert."
Denn die Grizzlys - beim Ligacup zum Saisonstart noch enttäuschender Achter - starteten zwar mit sieben Siegen aus den ersten acht Spielen in die Bundesliga-Hauptrunde, ließen zuletzt aber nach. Gelang gegen Herrsching noch knapp der siebte Saisonsieg (3:2), war das Derby gegen Lüneburg eine doch deutliche Niederlage (0:3). Und vor Wochenfrist gab es dann in Freiburg mit 1:3 direkt die dritte Saisonniederlage hinterher. Damit rutschte der Vorjahres-Halbfinalist vorerst auf Platz sechs ab.
Und auch im Hintergrund scheint es bei den Giesenern derzeit eher unruhig zu sein. Erst wurde bekannt, dass der spanische Außenangreifer Juan Manuel Gonzales seinen Vertrag aus persönlichen Gründen sofort aufgelöst hatte und wenige Tage später wurde der Abschied vom jahrelangen Trainer Itamar Stein zum Saisonende bekannt gegeben. Trotz eines bis 2028 laufenden Vertrags wird er Giesen aus familiären Gründen verlassen. Auf der anderen Seite steht seit kurzem mit Cody Kessel ein in der Bundesliga bestens bekannter Außenangreifer neu im Kader.
Und er war einer der Giesener Lichtblicke in Freiburg, gehörte nur wenige Tage nach seiner Ankunft schon zu den besten Punktesammlern und stand in drei Sätzen von Beginn an auf dem Feld. "Er wird gegen uns sicherlich ein Faktor sein, wenn er wieder eine Trainingswoche mehr mit dem Team hinter sich hat", erwartet Steuerwald, dass der US-Amerikaner auch am Freitag viel Spielzeit erhalten wird. "Aber es ist am Ende doch wie immer: wir schauen nicht auf den Gegner, sonder auf uns, versuchen unser Spiel zu spielen, unsere Energie aufs Feld zu bringen und schauen am Ende des Spiels, was dabei rauskommt."
Foto: Hat sich mit seinem Team erst einmal aus dem Ergebnistief gearbeitet: Trainer Patrick Steuerwald. (Fotograf: Christof Bernier)